Have any questions?
+44 1234 567 890
Am 27. Dezember 1924 spielten die Mitglieder der im Januar 1923 gegründeten Musikkapelle Kortsch das erste Volksstück "Des Vaters Fluch" von Wilhelm Lenze. Es ist die Geburtsstunde der "Musikvereinsbühne Kortsch".
Mit dem Lustspiel “Der verbotene Weg” von Josef Mooshofer endete 1932 die Theatertätigkeit. Die faschistischen Verbote verhinderten alle Aufführungen in deutscher Sprache.
Nach dem Einmarsch der Deutschen wurde 1943 wieder Volkstheater gespielt.
Als erstes nachweisliches Stück, da es im Kassabuch erscheint, wird die Posse "Heiratsnarrisches Volk" von Georg Stöger am 3. März 1946 aufgeführt.
Die Kortscher spielten in Goldrain und Latsch und besuchten Aufführungen in Untermais und Dorf Tirol. Die Volksbühnen von Schluderns, Burgeis und Untermais sowie die "Meraner Wanderbühne" gastierten in Kortsch.
Der "Bund Südtiroler Laienspielbühnen und der Bühnen des KVW" (heute: "Südtiroler Theaterverband" ) wird 1951 gegründet und die Kortscher sind Gründungsmitglieder.
Die Jahre 1955 bis 1968 sind ein dunkles Kapitel in der Kortscher Theatergeschichte, nicht etwa wegen Skandalen und Intrigen, sondern ganz einfach deshalb, weil der Musikkapelle Kortsch die Protokollbücher, die die Tätigkeiten der Bühne in diesen Jahren aufzeichneten, beim Umbau des Musitempels verloren gegangen sind.
Die Musikvereinsbühne löste sich 1985/86 in freundschaftlichem Einvernehmen von der Musikkapelle Kortsch ab und arbeitet seitdem unter dem Namen "Theatergruppe Kortsch" als eigenständiger Verein.
Im Jahr 1987 zog die Theatergruppe aus dem für öffentliche Veranstaltungen nicht mehr kollaudierten Musitempel um in das neu erbaute Haus der Dorfgemeinschaft und weihte die dortige Bühne mit Josef Feichtingers Stück "Kirchturmpolitik" ein.
Mit der Aufführung von "Bernada Albas Haus" 1988 wurden neue Maßstäbe gesetzt. Seichte Bauernpossen und schwermütige Heimkehrerstücke, die in früherer Zeit das Publikum fesselten, haben anspruchsvolleren Stücken mit zeitgemäßen Inhalten Platz gemacht.
Ein absoluter Höhepunkt stellte die Uraufführung des Stückes "St. Valentin" von Josef Feichtinger dar. Die Szenen aus dem Südtiroler Exil behandeln das Schicksal der Südtiroler Optanten im Hitlerreich. Nach seiner Uraufführung in Kortsch ging das Stück im Auftrag des Südtiroler Kulturinstitutes auf Südtiroltournee. Krönender Abschluß war die Aufzeichnung durch die Fernsehanstalt RAI Sender Bozen.
Zur Eröffnung des neu erbauten Karl Schönherr Theaters in Schlanders spielt die Theatergruppe Kortsch unter der Regie von Heide Capovilla das dramatische Volksstück von Karl Schönherr "Erde".