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St. Valentin
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St. Valentin Szenen aus dem Südtiroler Exil von Josef Feichtinger "St. Valentin" ist ein Beitrag zum Bedenkjahr 1989; es greift ein Thema auf, das in der wissenschaftlichen und literarischen Dis- kussion etwas zu kurz gekommen ist: das Schicksal der Optanten im Hitlerreich. Eine kleine Gruppe repräsentiert auf der Bühne die rund 7.000 Südtiroler, die nach Oberösterreich verliefert wurden, weil sie in den neu errichteten Rüstungsbetrieben im Raum Linz - Steyr - St. Valentin oder auf den großen Bauernhöfen des Inn- und Mühl- viertels als Arbeitskräfte gebraucht wurden. Die Schicksale dreier Generationen werden angerissen: der Alte, der zweimal unter die Hämmer der Diktaturen gerät und daran zerbricht; die Jungen, die sich durch Anpassung Heimatrecht in der Fremde erkaufen müssen; Frauen sind vor allem die "Heldin- nen" des Stückes, sie mußten das Leid tragen, das ihnen die un- glückselige Wahl gebracht hat: Enttäuschung über die unerfüllten Versprechungen, Heimweh und Verlassenheit in einem fremden und rauhen Land, unüberwindbare Distanz zu den Einheimi- schen, welche die Arbeitskraft schätzen, aber die Fremden das Fremdsein spüren lassen, Aggressionen unter den Landsleuten, die kaum das gegenseitige Mißtrauen überwinden und, nicht zuletzt, die seelische und materielle Not der Kriegsjahre. Diese Auswanderer leben wanrnaftig im Exil das bitterer schmerzt, weil es seIbstgewählt ist. Josef Feichtinger, geboren 1938 in Meran, Obervinschger durch Adoption, Auswandererkindheit in Oberösterreich und Nordtirol, Besuch des Gymnasiums im Stift Marienberg und in Meran, Studium an der Universität Wien (Theaterwissenschaft, Germa- nistik, Geschichte), Oberschullehrer in Schlanders und Freizeit- autor, der schreibt, um schulmeisterlicher Verkalkung vorzubeugen; Autor von Volksstücken ("Grummetzeit", "Heide- marie", u.a.) und satirischen Kurztexten. |
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