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Grummetzeit (Uraufführung)
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Grummetzeit Ein Volksstück in drei Akten von Josef Feichtinger »Der Lorenz ist fünfzig Jahr zu spät auf die Welt 'kommen. Das seh i heut', nach dreißig Jahr'. Alle unsere Kinder sind fort, und jetzt sitzen mir allein!« - Das sagt die Bäuerin, die sieben Kinder auf die Welt gebracht hat. Sie drückt damit ihre begründete Angst aus, das Dasein des Bergbauern und somit ihre eigene Lebensweise könnten für die Kinder nicht mehr lebenswert sein. Zwar liegt der Hof günstig - auf der »Sonnenseite« -, Maschinen er leichtern die Arbeit, doch für die Generation der Kinder ist er nicht mehr »aktuell« - nicht einmal als Geschenk für den Ziehsohn Hans, »Dann verkauf'n mir s' ganze Gerst'l!... Und mir geh'n ins Tal hinunter, kaufen uns ein schön's Pensiön'l... und mir sein uns're Herr'n«, rät seine Verlobte, ein Bergbauernmädchen; aber »Bergbauernmad'ln, die ins Tal hinunter g'schmeckt hab'n und so nobel dahersteig'n, das sein die schlechtesten. Das kannst mir glaub'n«, weiß der Altknecht Mattes. Diese Sätze zeichnen (oder überzeichnen?) Bilder einer zerstörten Wertordnung: Fremdenverkehr, Industrie und Werbung verunsichern eine ganze Generation; sie lassen kaum mehr eine Identifikation mit der Welt der Väter zu, ja sie führen zunehmend auch zu menschlicher Entfremdung. Josef Feichtinger, geboren 1938 in Meran, Obervinschger durch Adoption, Auswandererkindheit in Oberösterreich und Nordtirol, Besuch des Gymnasiums im Stift Marienberg und in Meran, Studium an der Universität Wien (Theaterwissenschaft, Germa- nistik, Geschichte), Oberschullehrer in Schlanders und Freizeit- autor, der schreibt, um schulmeisterlicher Verkalkung vorzubeugen; Autor von Volksstücken und satirischen Kurztexten. |
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